Die Weiße Rose

Am 22. Februar 1943 wurden der 24-jährige Hans und die 21-jährige Sophie Scholl zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst im Münchener Justizpalast zum Tode verurteilt. „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ lautete der Schuldspruch. Das Urteil wurde noch am selben Tag vollstreckt.
Gemeinsam mit einigen Freunden hatte das Geschwisterpaar durch die von Hans Scholl
gegründete Studentenorganisation „Die Weiße Rose“ zum Widerstand gegen das Naziregime aufgerufen.
Anlässlich des 80. Todestages haben wir Szenen aus dem Theaterstück „Sophie Scholl -
Widerstand des Gewissens“ zusammengestellt, das auf Schilderungen aus dem Bekannten und Freundeskreis der Familien, sowie auf Archivunterlagen und Aufzeichnungen beruht.
Die Lebensbilder der Menschen, die den Mut hatten, sich dem totalitären Regime, das unser Land beherrschte, zu widersetzen, sind noch immer und immer wieder neu ein Vorbild für uns alle. Zivilcourage und der Mut, für Gewissensentscheidungen und Glaubensüberzeugungen einzutreten sind Grundwerte, die auch heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.

"Denn muss nicht Jeder Mensch, einerlei In welcher Zeit er lebt, dauernd damit rechnen, im nächsten Augenblick von Gott zur Rechenschaft gezogen zu werden? Weiß ich denn, ob ich morgen früh noch lebe?" (Sophie Scholl, 09.08.1942)

"Sie waren keine Helden im herkömmlichen Sinne. Sie sind ‚für etwas Einfaches‘ eingetreten: für das Recht des Einzelnen auf ein freies, menschliches Leben, für das Recht auf den persönlichen Glauben, und sie waren bereit, die Konsequenzen ihres Handelns auf sich zu nehmen." (Inge Aicher-Scholl)

"Man hat den jungen Leuten oft weltfremden Idealismus vorgeworfen und dabei übersehen, dass der deutsche Widerstand keine klarsichtigeren Texte hervorgebracht
hat, als die der Weißen Rose … Sie geißeln illusionslos die Anpassungsbereitschaft und das
Mitläufertum der großen Masse und setzen auf die verändernde Kraft eines lebendigen Glaubens …" (Sonntagsblatt, 05.02.2003)

„Hätte es aber im deutschen Widerstand nur sie gegeben, die Geschwister Scholl und ihre Freunde, so hätten sie alleine genügt, um etwas von der Ehre des Menschen zu retten,
welcher die deutsche Sprache spricht.“ (Golo Mann)